Donnerstag, 8. Dezember 2011

Feigheit vor dem Feind?

"Man kommt nicht darum herum, Farbe zu bekennen, und zu kämpfen. Dazu gehören Kampfverbände. Dazu gehören Bekenntnisse."

Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de über die Förder- und Finanzierungsbedingungen in Deutschland und kritisiert, dass deutsche Filmemacher die politische Äußerung fürchten - sowohl inhaltlich-konkret als auch in einer grundsätzlichen Positionierung.

Ein spannender Artikel, der im Kern dem entspricht, worüber ich mir hier Gedanken mache.

6 Kommentare:

  1. Danke für den Hinweis.

    Ja, merkwürdig - bei mir wird der error auch angezeigt, obwohl der Link korrekt ist und nach einem reload meines Browsers dann auch funktioniert...

    Hier nochmal der komplette Link (ich versuch auch, ihn im Post zu reparieren):

    http://www.artechock.de/film/text/special/2011/cinema_moralia/12_08.html

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  2. So, jetzt müsste es funktionieren!

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  3. “Kunst muß die Wirklichkeit zerstören, so ist es, die Wirklichkeit zerstören statt sich ihr unterwerfen, auch was das Schreiben anlangt … Aber das Entsetzliche, müssen Sie wissen, das Entsetzliche ist: Die Wirklichkeit macht ungeniert weiter, die Wirklichkeit schert sich keinen Deut um die Zerstörung, die ihr in der Kunst zugefügt wird, die Wirklichkeit ist schamlos, schamlos und unverbesserlich.”

    [Werner Kofler: Tryptichon. Am Schreibtisch - Hotel Mondschein - Der Hirt auf dem Felsen (Deutike, Wien 2005) p84]

    http://newfilmkritik.de/archiv/2011-12/die-wirklichkeit-ist-immer-schon-eine-uble-sache-gewesen/

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  4. Nachdem die 7 Thesen zur Rettung des deutschen Kinos, welche im o.g. Artikel benannt werden, mysteriös von der Internetseite artechock verschwunden sind, was zu Spekulationen über die Sinnhaftigkeit einer Anonymität in dieser Debatte anregt, hier noch mal der Artikel aus dem Google Cache:


    Sieben Thesen zur Rettung des deutschen Kinos

    These 1
    Der amphibische Film ist der Tod des Kinos. Wir brauchen eine klare Trennung von Kino und Fernsehen. Als wirtschaftliche Definition funktioniert der Begriff, künstlerisch wie fördertechnisch verkauft er Fernsehen als Kino.

    These 2
    Die deutsche Filmförderung droht zu einer Quelle der Zusatzfinanzierung für Fernsehsender verkommen. Sie fördert im Schwerpunkt immer weniger Kinofilme und mehr und mehr Fernsehen. 80 Millionen werden von den Sendern national und länderweit eingezahlt, 50 Millionen werden für TV-Programme (Auftrag und Kino/Co) ausgegeben, und von den 80 Millionen gehen 30 Millionen an eigene Töchter der Sendeanstalten.

    These 3
    Die Fördergelder müssen unabhängigen Produzenten direkt zugute kommen, damit sie eine bessere Position haben und nicht den Fernsehanstalten. Die Finanzierung von Fernsehproduktionen durch die Förderung mit Mitteln, die die Sender vorab eingezahlt haben, muss verfassungsrechtlich geprüft und beendet werden. Zugleich gilt es, die Position des Produzenten gegenüber den Lizenznehmern zu stärken.

    These 4
    210 Millionen im Jahr für den Vorabkauf/Lizenz-Ankauf/Coproduktion von deutschen Kinofilmen! Das sind 3% der öffentlichen Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Wir wollen für den Erhalt des Kinofilms und für den Erhalt bestimmter Formate im Rahmen des Kinofilms die öffentlich-rechtlichen Sender verpflichten, bestimmte Kinofilm-Produktionen anzukaufen und auch zu senden.

    These 5
    Der Lizenzpreis kann an das Box Office gekoppelt werden. Dafür müsste der öffentlich-rechtliche Sender gesetzlich verpflichtet werden, eine Produktion ab einem bestimmten Box Office für einen bestimmten Betrag abzunehmen. Der Lizenzpreis sollte zudem an den steigenden Box Office gekoppelt werden, um die Kapitalisierung des Produzenten voranzutreiben.

    These 6
    Ein Ende der Einflussnahme der Sendeanstalten in den Förderungen. Der DFFF macht es vor, die FFA sollte nachziehen. Eine automatische Förderung, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, macht die Gremien überflüssig und schafft Planungssicherheit auf Seiten der Produktion. Im Rahmen der FFA Novelle sollte über eine Steigerung der ökonomischen und kulturellen Referenzförderung und über eine Professionalisierung der Fördergremien diskutiert werden.

    These 7
    Die Referenzmittel werden ab der ersten Kinokarte angerechnet. Zugleich sollten für alle Produktionen Erfolgskriterien vereinbart werden, die bei der Beantragung neuer Projekte angelegt werden können. Die Beteiligung der Kreativen an den Referenzmitteln sollte kein Tabu mehr sein.

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  5. Original Link:

    http://www.artechock.de/film/text/special/2011/cinema_moralia/12_08_thesen.html

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